Kapitel 1:   Der Turmbau zu Babel.


 

                                                                                                                                                          27. 02. 2016

             Der Strom des Geistes.

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 Irgendwie wussten wir das schon immer: Es gibt da etwas, was uns betrifft: Eine Kraft, eine Quelle, ein Ort, von dem wir kommen und zu dem wir wieder hingehen.

 

Uns Menschen war das schon immer klar, irgendwie, Kräfte aus dem Universum, schon seit Jahrtausenden. Was könnten wir davon wissen, wirklich wissen und nicht bloß ahnen?

 

Unsere Quelle ist die Bibel. Von Menschen geschrieben zwar, aber unter der Leitung des Geistes Gottes. Menschen lassen sich vom Geist Gottes leiten. Manchmal redet er zu ihnen, manchmal haben sie Träume, manchmal gibt er ihnen eine Erkenntnis direkt in ihr Verstehen.

 

Das ist keine Besonderheit. Alle Völker lassen sich von einem Geist leiten, wenn auch die Beziehung zwischen den Gottheiten und den Völkern unterschiedlichster Prägung ist.

 

Also beginnen wir:

Gott ist der Schöpfer des Himmels und der Erden. Er ist die originale Quelle des Lebensstromes.

In Hiob, 34.13f ist von diesem Gott die Rede:

 

"Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt?  

Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist und seinen Atem zu sich zurückzöge,  

so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staub zurückkehren."

 

Wenn ein Plankton im Pazifik in 2000 m Tiefe sein Leben leben kann, dann, weil Gottes Kraft durch dieses Leben fließt. Wenn der Strom des Lebens abreißt, dann endet das Leben.

 

Gott hat nicht nur das Leben geschaffen, er erhält es auch durch den Strom seines "Atems", durch den Kraftstrom seines Geistes.

 

Eine Metapher hierzu ist die Elektrizität: In einem großen Generator wird Strom erzeugt. Dieser Strom wird verzweigt und gelangt zu den verschiedensten Geräten - Lampen, Motoren, Herdplatten, Fernsehern, Computern, usw. Dieselbe Energie hat die unterschiedlichsten Wirkungen.

 

Und so gelangt auch die Energie Gottes zu den unterschiedlichsten Völkern auf die unterschiedlichste Weise. Sprache, als auch kulturelle Identität, erhalten die Völker von den verschiedenen Gottheiten, die wiederum durch den Kraftstrom Gottes wirksam sind.

 

Wer sind nun diese Gottheiten? Warum hat Gott sie eingesetzt, den Völkern die Sprache und die kulturelle Identität zu vermitteln?

  

Die Bibel berichtet davon: Direkt nach dem "Turmbau zu Babel" gab es noch keine Völker. Es gab nur eine Menschheit mit nur einer Sprache. Die Nachkommen Noahs. Die Menschheit orientierte sich aber nicht an dem Willen Gottes, sondern ließ sich vom Engel Luzifer leiten.

 

Der Engel Luzifer hatte einen bedeutsamen Kraftstrom zur Verfügung, die Menschheit zu großen Zielen zu leiten. Diese war von ihm "begeistert" - mit Geist erfüllt zu großen Taten.

 

Gott sah aber eine Gefahr, wenn Luzifer die Leitung über die Menschheit behalten würde.

 

Denn Luzifer hatte sich gegen Gott gestellt. Er ist zwar auch nur ein Geschöpf, wie alle Engel, aber er hatte die Wege Gottes verlassen, er fing an, eigene Ziele zu verfolgen, auch eigene Ziele mit der Menschheit.

 

           Die Sprachverwirrung.

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Neben diesen Bericht vom „Turmbau zu Babel“ in 1.Mose 11 stellen wir einen zweiten Bericht aus dem 82. Psalm.

Wie wir manchmal im Fernsehen eine Rede im Parlament verfolgen können, so sind wir auch hier zugegen, wenn Gott die Engel kritisiert. Das sind diese Engel, die er als Gottheiten über die Völker eingesetzt hat:

 

1   Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er.

 

2  Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Gottlosen begünstigen?

3  Schafft Recht dem Geringen und der Waise, dem Elenden und dem Bedürftigen lasst Gerechtigkeit

    widerfahren!

4  Rettet den Geringen und den Armen, entreißt ihn der Hand der Gottlosen!

5  Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln laufen sie umher. Es wanken alle

    Grundfesten der Erde.

6  Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle!

7  Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

 

 Eine Stimme aus dem Publikum: 

8  Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen.

 

 

Der Hintergrund der Sprachverwirrung ist also die Aufteilung der Menschheit in Völker mit vielen Sprachen und Kulturen.

 

Und dann können wir dem Psalm 82 noch entnehmen, dass der Einfluss eines Engels auf sein Volk erheblich ist, er ist sogar verantwortlich für das Ergehen Einzelner.

  

Der Kraftstrom Luzifers, der ihn befähigte, die ganze Menschheit zu leiten, ist aufgeteilt worden auf solche Engel, die Luzifer zum Anführer haben. Das sind seine Gefolgsleute.  Nun eingesetzt als Gottheiten der Völker.

 

Diese Gottheiten haben selber viele Untergebene, mit deren Hilfe sie regieren.  Ein riesiger Verwaltungsapparat.

 

 

Was geschieht aber mit den Menschen, die sich nicht von ihrem Engel leiten lassen wollen?

 Die die Leitung des Geistes Gottes suchen?

 

Das ist allerdings eine der wichtigsten Fragen, für die eine Antwort weiter unter gegeben wird.

 

                                                                                * * * * *

             Adams Sündenfall.

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Gehen wir einen Schritt zurück. Wer hat dem Engel Luzifer diesen Kraftstrom vermittelt, der ihn befähigte, die ganze Menschheit zu leiten?

 

Die Bibel berichtet nicht darüber, dass Gott mit Luzifer ein Bündnis einging. Es gibt keinen Vertrag

zwischen Gott und diesem Engel.

 

Gott hat allerdings einen Vertrag gemacht mit Adam. "Mache dir die Erde untertan!" Das war ein Bündnis mit großer Reichweite, mit allergrößter Befugnis.

 

Adam war ausgestattet worden, sich mit einem bedeutsamen Kraftstrom die "Erde untertan" zu machen.

Also: Als Gott das Paradies geschaffen hatte mit den Tieren und Pflanzen wollte er sehen, wie sein Geschöpf, sein Ebenbild, dieses Paradies weiterhin gestalten würde, nach eigenen Vorstellungen.

 

Gott hat den Menschen so geschaffen, in einer solchen Freiheit, dass er selber, Gott, nicht wusste, wie Adam das machen würde.

 

Nun berichtet die Bibel von dem allbekannten Ereignis: vom Sündenfall.

"Die Erkenntnis von Gut und Böse" tauscht Adam ein gegen seinen Rechtstitel "Mache dir die Erde untertan".

Jetzt hat Luzifer den Anspruch, sich "die Erde untertan zu machen", den Anspruch auf die Gestaltung des Paradieses - und er verdirbt alles.

 

Die Menschen werden sterblich, die Tiere fressen sich gegenseitig, die Frauen erleiden Schmerzen bei der Geburt der Kinder, die Arbeit auf dem Felde ist mühselig.

 

Die Seelen den Menschen werden verunstaltet mit Neid, Gier und Aggression, sie können vor Gott nicht mehr bestehen.   Kain erschlägt Abel.

 

Warum macht Luzifer das? Er will selber Gott sein. Dafür benötigt er eine Regierung mit anderen untergebenen Engeln und ein Volk, dass er dann regieren kann.

 

Auf den Kraftstrom Gottes, den er ja zum Regieren benötigt, kann er sich verlassen, denn Gott nimmt seine einmal getroffenen Entscheidungen nicht zurück.

 

Der hat Adam einen Kraftstrom anvertraut, Adam hat sich zwar täuschen lassen, ( obwohl Gott ihn gewarnt hatte ) doch die Gabe ist mit einem Rechtsakt verbunden, den macht Gott nicht rückgängig.

 

                                                                           ? ? ? ? ?

Also: Wer möchte gern zum Volk Luzifers gehören? Vorsicht, er verspricht vieles. Am Ende der Bibel können wir lesen, dass sich Luzifer tatsächlich ein großes Volk erworben hat.

 

Er, seine Fürsten und sein Volk finden ihren Lebensraum im "Feuersee".

 

Die Menschen, verunstaltet mit Neid, Gier und Aggression, können vor Gott nicht mehr bestehen, denn Er ist heilig. Gott aber plant eine Rettung durch einen letzten Adam, den Messias.

 

                                                                       * * * * *

             Der Strom des Geistes wird aufgeteilt.

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Nach dem "Turmbau zu Babel" sieht also Gott eine Gefahr für die Menschheit, wenn Luzifer die Leitung behält. 

Nun kann Gott Luzifer die Leitung nicht einfach wegnehmen, - er würde gegen sein eigenes Recht verstoßen - aber er kann sie aufteilen unter dessen Fürsten.

 

Luzifer selber behält nur eine Aufgabe, die ihm den Titel "Satan" verleiht, d.h. "Ankläger", etwa so

wie "Staatsanwalt".

 

Der Kraftstrom Luzifers wird also aufgeteilt unter seine Fürsten. Diesen Fürsten hält Gott eine Rede, und übt erhebliche Kritik an der Ausführung ihres Amtes, die Völker anzuleiten:

 

Noch einmal der Psalm 82:

 

1   Ein Psalm. Von Asaf.  Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er.  

2   Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Gottlosen begünstigen?  

3   Schafft Recht dem Geringen und der Waise, dem Elenden und dem Bedürftigen lasst

     Gerechtigkeit widerfahren!  

4   Rettet den Geringen und den Armen, entreißt ihn der Hand der Gottlosen!  

5   Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln laufen sie umher. Es wanken alle 

     Grundfesten der Erde.  

6   Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle! 

7   Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

  

 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen.

 

Wir sehen, dass Gott mit der Verwaltung der Völker durch die Fürsten Luzifers sehr unzufrieden ist. Zwei Punkte der Kritik:

                             1.) Ihr seid ungerecht.

                             2.) Ihr lasst die Völker im Dunkeln.

 

Doch etwas wirft er ihnen nicht vor:  Die Bösartigkeit.  Wenn wir die Geschichte der Menschheit betrachten, können wir aber viel Bösartiges sehen. Die Bösartigkeit Luzifers wird noch einem anderen Engel übertragen.  Dem falschen Propheten.  Davon später.

 

Hier aber soll noch besonders bemerkt werden: Die Engel also vermitteln ihren Völkern Sprache und kulturelle Identität - und im Gegenzug dazu erfahren die Engel die Verehrung ihres Volkes.

 

Die Gestaltung dieses Verhältnisses nennt man auch "Religion". Das ist die Religion eines Volkes.

 

Die Religion eines Volkes ist rein "vertikal". Sie ist Ausdruck der Beziehung - und nur dieser Beziehung - zwischen Gottheit und Volk.

 

Es gibt von daher ( eigentlich ) keinerlei Konflikte zwischen den Religionen. Natürlich erleben wir die Welt anders. Wir sehen aber, dass die Konflikte hier keine Ursache haben. Die Ursachen sind anderweitig zu suchen.

 

Religion ist nur Ausdruck des Verhältnisses zwischen Volk und Engel. Es gibt da kein Konflikt-potential zu anderen Völkern.

                                                                            * * * * *

Zur Zeit der Erzväter entstehen neue Völker. Anfangs wurde ja die Menschheit in Völker aufgeteilt. Doch jetzt entstehen auch Völker durch die Nachkommenschaft berühmter Männer: z.B von Ismael stammen die Ismaeliten, von Esau = Edom die Edomiter, von Jakob = Israel die Israeliten, usw.

 

 

 

Das Besondere nun ist, dass Gott selbst die Leitung eines Volkes übernimmt.

 

 Und was Er an den Engeln kritisiert, das macht Er natürlich anders.

 

 

 


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