Im Garten Gethsemane.


Was geschah dort?  ( Math 26,39:) 

 

Und Jesus ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: "Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst."

 

Es ist jetzt nicht mehr weit bis zu seiner Verhaftung.   Dreimal hatte Jesus seinen Leidensweg angekündigt. Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger allein zu sich und sprach auf dem Weg zu ihnen:

"Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen; und sie werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tag wird er auferweckt werden."

 

Seine Jünger hatten das nicht verstanden, denn sie hatten ganz andere Vorstellungen von den Plänen eines Messias.  Zumindest würde er sie vom römischen Joch befreien.

 

Doch wovon spricht Jesus, wenn er sagt: "wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber" ? - Kann es dieser Leidensweg sein, den er seinen Jüngern angekündigt hat?

 

Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir keinesfalls widerfahren.     Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.

Petrus widerspricht hier der Leidensankündigung.   Jesus reagiert überraschend heftig, so, als würde Satan ihn direkt angreifen.   "Du bist mir ein Ärgernis."

 

"Dieser Kelch" ist also sicher nicht der angekündigte Leidensweg Christi, denn sonst würde man unterstellen, dass Satan einen gewissen Einfluss auf Jesus gehabt habe. Das kann aber nicht sein.

 

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Lesen wir weiter, was Jesus zu seinem Ende ankündigt.

 

"Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe."

 

Durch Jesus wird also das Aaronsche Priestertum vollendet. Das betrifft insbesondere die Israelis, die Sündopfer und Schuldopfer zu ihrer Zeit dargebracht haben. Durch Jesus sind sie von Sünde und Schuld befreit.

 

Das "Sündopfer" betrifft den allgemeinen Status vor Gott: Die Seele ist von Satan seit dem Sündenfall so verunstaltet, dass sie vor Gott nicht mehr bestehen kann.

 

Das "Schuldopfer" betrifft die Verletzung der Gebote Gottes, für die ein jeder die Verantwortung trägt.

 

 

Als Vollender des Aaronschen Priestertums bringt Jesus die Israelis rein vor Gott, denn Sünde und Schuld sind von ihnen genommen worden.

 

Was aber ist mit den Generationen, die nach Jesus leben? Sie leben ja nicht mehr im Aaronschen Priestertum. Wie werden sie von Sünde und Schuld befreit?

 

 

 

Sehen wir einmal, was im geistigen Raum geschieht:

 

Sach 3,1-5   Viertes Nachtgesicht:   Der Hohepriester Joschua.

 

1 Und er ließ mich den Hohenpriester Joschua sehen, der vor dem Engel des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen.

 

2 Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, bedroht dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist?

 

3 Und Joschua war mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel.

 

4 Und der Engel antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen: Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm sprach er: Siehe, ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern.

 

5 Und ich sprach: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm reine Kleider an; und der Engel des HERRN stand dabei.

 

 

In diesem Bild auf Jesus sehen wir unseren Herrn, der vor Gott steht und Satan will ihn anklagen.

 

Wie kann das sein?

 

Ist Jesus selber schuldig geworden?   Sicher nicht.   Die Kleider sind es, die Satan zur Anklage verleiten wollen.

 

                                   Gott sagt:  "Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab!"

 

Jetzt können wir erkennen, was im Garten Gethsemane geschehen ist. Jesus war zwar vorbereitet, am Kreuz zu sterben,  ja,  aber er war nicht vorbereitet, die Schuld der Menschen auf das Kreuz zu tragen.

 

Der Ekel davor war so groß, dass ein Engel kommen musste, um ihm Erleichterung zu verschaffen.

 

Sein Vater wollte das aber so. Und das hat eine bedeutsame Konsequenz für uns: Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, dann gibt es ein gravierendes Hindernis: Das ist unsere persönliche Schuld, für die wir, oder auch unsere Vorfahren, die Verantwortung tragen.

 

Wenn wir also angeklagt werden, dann sagt Jesus: "Für den verbürge ich mich. Er gehört zu mir."

 

Und jetzt ist etwas überaus Bedeutsames geschehen: Wir gehören zu Jesus, das hat er selbst gesagt.

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Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen bedeutet uns aber, dass die Hälfte der Gläubigen keine persönliche Beziehung zu Jesus hat.

 

Jesus sagt dann zu ihnen: "Ich kenne euch nicht".   Diese können nicht in dass Totenreich der Geretteten gelangen, sie könnnen auch nicht an der Entrückung teilnehmen.

 

Diese Erfahrung ist besonders deswegen schmerzlich, weil sie dachten, sie würden zur Gemeinschaft der Gläubigen gehören.

 

Vor 16 Jahren hörten wir von einem überaus starkem Ereignis. Der Pastor Daniel Ekechukwu ist von den Toten zurückgekehrt.

 

Ein Engel sagte ihm: "Jetzt wird der Wunsch des Mannes erfüllt, der im Totenreich der Verlorenen an seine Brüder dachte, um sie mit einer Botschaft zu warnen.  ( Luk 16,19.)

 

 

 

Daniel Ekechukwu sollte eigentlich zu den Verlorenen gehen. Das Ehepaar Ekechukwu erzählte uns die Umstände:

 

Sie haben sich gestritten. In dem Streit hat sie ihn geohrfeigt. Zutiefst verletzt hat er sich in sein Zimmer zurückgezogen und abgeschlossen.

 

Nur zubald hat seine Ehefrau verstanden, was sie da angerichtet hat.

 

Sie klopfte an seine Tür und bat ihn, ihr zu verzeihen. Die ganze Nacht verbracht sie vor seiner Tür, aber er wollte nicht öffnen.

 

Am nächsten Tag fuhr er dann mit seinem Auto davon und hatte einen tödlichen Unfall. Der Engel hätte ihn in das Totenreich der Verlorenen gebracht. Warum?

 

Daniel Ekechukwu hatte keine persönliche Beziehung zu Jesus. Jesus kannte ihn nicht.

 

Woran kann man das erkennen?   Die persönliche Beleidigung wiegt schwerer, als das Gebot Christi zur Vergebung.   Von einer Frau geohrfeigt zu werden wiegt mehr, als die Bitte um Vergebung.

 

 

So folgt für uns: Daniel Ekechukwu hat seine Lebensschuld noch nicht dem Herrn anvertraut. Er dient der Gemeinde, aber Jesus kennt ihn (noch) nicht.

 

 

Zweierlei hat Jesus am Kreuz vollbracht: Er hat die Schöpfung vom Fluch Satans befreit, er hat uns, aber auch die Tiere befreit, und er hat unsere persönliche Schuld auf sich genommen.

 

Das also ist die letzte Konsequenz davon, was Jesus am Kreuz für uns getan hat: Wir sind ihm persönlich verbunden, "die Zweige sind in den Stamm eingepflanzt".

 

 

                                                                                   29. Dez 2015 ,      deFrohna.